GTH-Story

BIS 2003

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1984 kam ich mit dem Schlittenhundesport in Berührung und kaufte einen Alaska Malamute.

Der Hund hatte es nicht im Kopf und nicht im Geläuf, obwohl er auf Anhieb 3ter der deutschen Meisterschaft in Buchenberg in der Kategorie Nordicstyle wurde.

Danach taten verschiedene Hunde verschiedenster Rassen Dienst bei mir als Schlittenhund.

Nach Beendigung der Nordicstylelaufbahn u. a. nach Erringen des  WM-Titels 91, entschloss ich mich zuchtmässig das Ruder selbst in die Hand zu nehmen.

Es war von Anfang an klar, dass sich meine züchterischen Aktivitäten nicht auf die sogenannten Lollielinien beschränken werden.

Lollielinien sind Linien, die bis zur F2-3 gehen und dort dann nicht weitergeführt werden, wie es auch in der Hühnerzucht bei den Legebatteriehühnern der Fall ist.

Wir schreiben jetzt das Jahr 2003 und nach über 10 jähriger Intensivzucht ist mir klar geworden, was das Huskyvirus ist.

Es ist die Dreiteilung von Zucht-Training-Rennen, wobei der Mensch an allen drei Dingen über Jahre  hinweg in dieser Dreierkombination die Weichen stellen darf.

Diese Dreierkombination gibt es in keiner anderen Sportart welche mir bekannt ist.

Vor meiner Zeit als Züchter, züchteten andere und machten sich Gedanken.

Im hohen NORDEN Norwegens der 8oziger Jahre  machte sich diese Gedanken ein Züchter namens Nils Andreas Hansen (er züchtete damals Nordicstylehunde –eigentlich waren dies  deutsche Kurzhaar`s, doch wären diese aus dem FCI - Standart gleichwohl herausfallen, weil sie deutliche Übergrössen aufwiesen).

Er dachte nach, wie könnte man…..schneller-höher-weiter…..

Er beschloss nach Schweden zu reisen um sich dort frisches Blut von einem der schnellsten Greys, die zu diesem Zeitpunkt auf der Bahn liefen und welcher 11 schwedische Bahnrekorde aufstellte, als Zuchtausgang für seine langjährig geprüften Nordicstylehunde zu nehmen.

Der GREYSTEHER war ins Leben gerufen durch den

A-Wurf Arrow82 (pur Grey) x Vesla85 (pur DK) entstand Labben87

Dies war ein sog. Outcrosswurf, oder auch Heterosis genannt.

Bei tatsächlichen Heterosis-Würfen greift die

 erste Mendelsche Regel , die Uniformitätsregel noch etwas, die besagt:

Paart man zwei unterschiedliche homozygote Elterntiere miteinander, dann sind alle Nachkommen untereinander gleich.

Diese 50/50ziger waren bis ca. 5-8 km das Schnellste was es gab. Nur die Nordikstyledistanzen in Norwegen sind eben doch etwas länger.Somit wurde eine Rückkreuzung mit einer weiteren Nordicstylehündin DK namens Hilkka81 getätigt.

Mit dieser Paarung wollte man die zweite Mendelsche Regel etwas zu Gunsten des DK´s  verändern.

Zweite Mendelsche Regel, die Spaltungsregel:

Paart man die heterozygoten Individuen der F1 – Generation untereinander, spalten sich die Genotypen ihrer Nackommen im Zahlenverhältnis 1:2:1 auf.

Daraus entstand Export und einige weitere Greysteher, von der Grafik Quaderhound`s auf Greybasis.

Diesen Hund kaufte H.Stahl.

Der Hund gewann im Nordicstyleteam 1991 in Winnipeg, die dort ausgetragenen Nordicstylewelmeisterschaft. Anzumerken wäre, dass dort Lena Boysen die zweitbeste Zeit mit ihrem Greysteher Turbo-Prinzess gefahren ist.

Die Zeit der Greysteher ist heute weitgehend vorbei, weil die Züchter es nicht verstanden haben richtig zu züchten,  oder die hohe Ausfallquote der nicht laufenden Greysteher nicht tolerieren wollten.

5ooo km im Süden züchtet damals zur gleichen Zeit ein anderer Züchter italienische Sportpointer, bekannt als del Vento- Zwinger. Einige vielversprechende Junghunde wurden unter anderem nach Deutschland verkauft. So der   85zig geborene Brando del Vento Er wechselte damals den Besitzer im zarten Alter von 4 Monaten für 4000.- DM.

Man schätzt, dass jährlich in Europa 3000 Pointer gezüchtet und trainiert  werden. Davon machen bei der großen Suche beim jährlichen internationalen Vergleich drei einen Punkt.

Brando war einer von diesen.

Brando del Vento

Auch Ulla del Vento wurde damals nach Deutschland importiert.Ein weiterer Hund aus dem U -Wurf des del Vento -Zwingers taucht auch in einigen Pedigrees einiger Norge-Schlittenhunde der Jetztzeit auf. Somit war dieser U -Wurf des “del Vento” Zwingers für den Schlittenhundesport ein denkwürdiger, da er über Grenzen hinaus Linien verband.Brando deckte sowohl Ulla del Vento und viele andere Hündinnen, so Lis z“ Hainice, aus welcher RONA entstand.

Diese Rona kaufte 1991 H.Stahl, der für seinen Greysteher Export eine geeignete Deckpartnerin suchte.

Export

H.Stahl entschloss sich nicht noch einmal ein Deutsches Kurzhaar für die Zucht zu nehmen, da er glaubte, dass diese Zuchtlinie zu schwer für den Nomestylesport würde und außerdem zu laut seien und noch einige Merkmale die Pointer und DK trennen aufweisen.

Pointer und DK kann man eigentlich so am Besten  umschreiben wie Feuer zu Wasser. Der Hochleistungspointer ist wesentlich schneller als das DK und in dieser Schnelligkeit ausdauernder. Doch ist ein Pointer ein Spezialist und seine Verknüpfungsbereitschaft ist, wenn er  glaubt verstanden zu haben sehr hoch und fasst unwiederbringlich aufzulösen.

Die Zucht der German-Trailhound´s fing 1991 an.

Der erste Wurf wurde aus Platzgründen von H.Hiller bis ins Alter von 12 Wochen großgezogen. Ein Dankesgruß an diese kompetente Stelle

Clicken SIE auf::

http://www.steelhead.de/Wuerfe/index2.gif

Lead´s und Stern

Dieser Wurf wurde sofort wiederholt. Aus den beiden Würfen entstanden die Hündinnen Lead´s, Stern, Phyton, Thetis und auch Nereide . Nereide ging zu H. Hiller, der sie dort mit dem legendären Daimon belegte.

Diese Hunde waren extrem schnell. Die Hündinnen wurden in Finnland bis 40 -45 km getestet und für gut befunden. Die Hündinnen waren deutlich besser auf dieser Distanz als die Rüden.Durch eine glückliche Fügung und durch viel Arbeitseinsatz meinerseits konnte ich einen  Sohn von Brando del Vento BOB 90 erwerben. Bob 90 stammte aus Ulla del Vento. Somit war die Zucht in die Richtung Linienzucht auf Brando gelegt.Auch in Hinblick auf die leichte Distanzschwäche der Rüden in der F3 Generation.

Er deckte Lead´s 91 Daraus entstand Sirius 92  http://www.steelhead.de/Wuerfe/index3.gif Um nicht gleich einen zu hohen Inzuchtsgrad in die Linie zu bekommen deckte Sirius seine Tante und nicht seine Mutter.

(Heute würde ich eine Rückkreuzung auf die Mutter vornehmen und dann erst die Tante belegen, mit dem besten Sohn dieser Rückkreuzung)

Sirius 92 deckte seine Tante Stern 92

Die Prämisse war, dass der beste Rüde und die beste Hündin aus dem jeweiligen Wurf sich weitervererben durften. So nachfolgend F5,6,7.Diese Art von Hochleistungsselektionszucht setzte natürlich voraus, dass alle gewölften Welpen im ganzen Stamm hochgezogen werden mussten, umdiese dann auf ihre genmäßigen Möglichkeiten zu testen.Jeder der Leser kann sich vorstellen welchen Arbeitsaufwand es erfordert 2,3 Würfe im ganzen Stamm hochzuziehen und diese dann in fernen Ländern auf Schnee ausgiebig zu fahren um sich ein Urteil über Anatomie, Physiologie und nicht zuletzt der Psyche zu bilden.

Aus dieser Verbindung entstand Odin 94 http://www.steelhead.de/Wuerfe/index5.gif

Odin und Stern in Aktion  Deutschen Meisterschaften 97 in Wallgau

http://www.daheim.at/dssv/html/deutsche_meisterschaften.html

Odin 94 seinerseits belegte wiederum seine Großtante Pyhton 92. Aus dieser Verbindung entstand Taifun 96 http://www.steelhead.de/Wuerfe/index7.gif

Wenn man gewollt hätte wäre man in der F5/6 Generation stehen geblieben. Es waren gewaltige Hunde. Doch ich persönlich sehe kein Sinn darin 30sig gleiche Hunde aus gleicher Abstammung auf dem Hundehof zu haben. Auch diese Generation wurden in Finnland ausgiebig auf ihren Verwendungszweck getestet und für gut befunden.

Taifun 96 wiederum belegte die Tante von den Grossgrosstanten Thetis. http://www.steelhead.de/Wuerfe/index10.gif

Daraus entstand Detomaso 97. Dieser Wurf wurde leider zu vorsteherhaft.

Wir züchten phänotypisch auf Hetzhund, genotypisch auf Laufhundeeigenschaften, so dass wir uns Gedanken machen mussten.

 Der nächste Wurf wurde ein Outcross -Wurf.

In den ersten Generationen des German-Trailhound´s F3/F4 waren durch den hohen Pointeranteil die Hunde besonders feinfühlig. Diese Feinfühligkeit war ein großes Handicap. Wenn diese Hunde in Lead liefen und einer Beisattacke anderer Teams ausgesetzt waren, dann überholten sie zukünftig nur noch sehr zögerlich in Erinnerung an das Erlebte. Dadurch gestaltete sich der Überholvorgang  sehr mühsam für alle Beteiligten.

Das  tragische an der Geschichte war, dass die einen Leader den anderen  beibrachten mühsam zu überholen. (Hund lernt eben von Hund tausendmal leichter)

Die Frage die wir uns stellen mussten war folgende:

 Sollten wir ein weiters Kaninchen in die Schlangengrube werfen?

Anfang der neunziger trainierte ich mit R. .Wohlleib einen AH an namens Frank an.

 Er war ausgesprochen schnell.

Mitte der neunziger, das hausgemachte Problem des Überhohlvorganges war bekannt, erzählte mir der dortige Besitzer, dass Frank ein Leader wäre der Rotlichtatmosphäre beim Überholen verbreitete.

 Ich sah dies  auch beim Doppelschlittenfahren.

Ende der neunziger erinnerte ich mich an die vielen Geschichten mit Frank und meine  eigenen Erlebnisse. Frank hatte sich bereits als Leader einen Namen erarbeitet  als mich Fortuna berührte und mir zwei Franktöchter angeboten wurden.

 Sabel und Milknose

Diese beiden und auch deren Halbbruder Seppo wurden in USA von Mike Holz gezüchtet und wiederum aus ¾ hundert Hunden von einem sehr bekannten deutschen Musher als Yearlings ausgesucht und danach nach Deutschland importiert.

Soweit mir bekannt lief eine direkte Wurf-Schwester meiner Hündinnen im Siegerteam Jeff Kings beim Iditarod 98 in vorderen Positionen und erreichte Nome.

Im Nachhinein glaube ich, da ich Sable selbst in Lead gefahren und Seppo mehrfach gesehen, Frank gekannt und erlebt habe, dass sie den Hound´s in der Schnelligkeit ebenbürtig und in der Ausdauerbereitschaft und Laufhärte überlegen waren, vor allem jedoch in der Pflege  in Hinblick auf Umwelteinflüsse.

Kräftemäßig und in der Meutegemeinschaft hatten sie wohl ein Manko aufzuweißen.

Wir gingen doppelgleisig vor.

Taifun 96 belegte  die Alaskanhündin Sable 95 (aus der Verbindung Frank /Streak 93 http://www.steelhead.de/Wuerfe/index12.gif

Gleichzeitig belegte Odin 94 die Alaskanhündin Milknose 95 (aus der Verbindung Frank/Martell 90 http://www.steelhead.de/Wuerfe/index13.gif

Aus diesen beiden Verbindungen wurden Varta 99 mit Lead´s 99 verpaart und es entstanden ein Teil meine Leader der WM-SP und der WM-MD 2003 Kabul 01, Rio 01 und Marley 01. http://www.steelhead.de/Wuerfe/index19.gif

 Aus dieser Verbindung gibt es noch Osaka und Dubei. Kabul  Rio und Marley werden für die Weiterzucht des German-Trailhound´s eingesetzt. KABUL und Rio

Kabul 01 belegte 2002 Flipper 01 die aus Varta 99 und Pollux 98 diese wiederum aus Mars (ein Saundersonlinienbreeding) und Python 92 (F3) entstand.

Die Argonauten waren geboren! http://www.steelhead.de/Wuerfe/index23.gif

Kabul 01 belegte 2003 auch Bries 99 aus der Verbindung Odin 94 und Kastor 98 (die Schwester von Pollux 98) Daraus wird die Mountainserie entstehen http://www.steelhead.de/Wuerfe/index26.gif.

Man darf gespannt sein, ob sie das Leistungsvermögen ihrer Eltern erreichen oder sogar noch einen  weiteren Meilenstein in der Zucht des German- Trailhound setzen können..

Viele werden sich fragen wieso der Name German-Trailhound,

 sind doch rechnerisch genau dasselbe wie die AH´s ?

Die Antwort darauf: Dasselbe schon, aber nicht das Gleiche!

Man kann nicht sagen: das sind Russen, Deutsche, Italiener, Engländer usw. wenn diese vor zig Generationen nach Amerika  ausgewandert sind und haben sich dort über Generationen weiterentwickelt.

Man kann vielleicht im weitläufigen Sinne davon sprechen, dass das vielleicht ein deutschstämmiger Amerikaner ist (analog Italiener, Russen usw.) und deswegen haben wir unsere GTH`s genannt, da diese hier ansässig sind.

Die grosse Gruppe der jetzigen Hound´s kann man um ein babylonisches Sprachgewirr zu umgehen in Europa mit Eurohound´s umschreiben.

Im Einzelnen dann wieder der direkten Landesregion zuordnen

Denn oben in Finnland, Norwegen, oder Schweden beim 60° Breitengrad, sind es doch andere Verhältnisse wie eben in Mitteldeutschland.

So ist der begriff Skandinavische Hound passend.

  Sie sind ganz einfach anders gezüchtet und selektiert.

Auch wenn der Name Alaskan Husky sehr verkaufsfördernd wäre, wäre es eine Irreführung, die man bewusst für den Käufer in kauf nimmt um der Illusion willen.

Ähnlich Assoziation : der Lokomotive des hohen Nordens

Lassen sie mich noch ein Wort zu Outcross = Heterose= Highvigoreffekt sagen.

Wenn alle die züchten auf diesen Highvigoreffekt zielen und züchten, wird die Zucht und Zuchtbasis so unüberschaubar, das es in naher Zukunft auch das nicht mehr gibt, weil die ganze Basis schon so weit verflacht ist, dass dieser Effekt nicht mehr nennenswert wäre.

Wenn sich nicht einige Züchter selbst beschränken und sauber in Linie und Inzest züchten und vielleicht auf die eine oder andere Minute in der letztendlichen Gesamtabrechnung verzichten,

dafür aber homozygote Tiere in ihrem Bestand haben, die sich körpersprachmässig ….. usw…. untereinander verstehen und man auch in Großmeutebeständen halten kann, dann sieht es für unseren Schlittenhundesport der Zukunft nicht besonders rosig aus.

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